Ausbildung der Polizei im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen

Anfrage zum Polizeibeirat

08.09.2022 Anfrage FDP-Fraktion im Rhein-Erft-Kreis

Sehr geehrter Herr Klein,

zur nächsten Sitzung des Polizeibeirats, beantragen wir o.g. Punkt auf die Tagesordnung zu nehmen und bitten die Verwaltung folgende Fragen zu beantworten:

  1. In welchem Umfang erfolgt eine Schulung der Polizisten im Rhein-Erft-Kreis im Umgang mit psychisch erkrankten, verwirrten bzw. suizidgefährdeten Menschen in der Ausbildung und in Weiterbildungsmaßnahmen?
  2.  Die Polizei wird auch gerufen, wenn Menschen in Krisen stecken und dadurch sich selbst und andere gefährden. Inwieweit ist die Polizei im Rhein-Erft-Kreis aktuell so weit geschult, wie sie in solchen Situationen agieren müssen?
  3. Statistisch betrachtet haben manche Polizisten mehrere Einsätze pro Woche, in denen es um psychisch erkrankte Menschen geht. Wie viele der Personen galten im Rhein-Erft-Kreis als psychisch erkrankt, verwirrt, bzw. suizidgefährdet? Bitte die Zahlen in einem Zeitraum von einem Jahr zugrunde legen.
  4. Wenn die Polizei im Rahmen des Einsatzgeschehens mit besonders belastenden Situationen konfrontiert wird, kann es für die von psychischen Krisen betroffenen Menschen evtl. eskalierend wirken. Deshalb bekommen in manchen Landkreisen die Polizeibeamten Unterstützung von mobilen Einsatzteams, die sich um den Betroffenen kümmern und ihm fachgerechte psychiatrische Hilfe vermitteln. Gibt es solche mobilen Krisenteams auch im Rhein-Erft-Kreis, besteht eine Kooperation, ist eine geplant oder gewünscht und sinnvoll?
  5. In welchem Umfang erfolgt eine Schulung der Polizisten im Rhein-Erft-Kreis im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen in der Ausbildung und in Weiterbildungsmaßnahmen?

Begründung:

Die Medien greifen sicherlich in der Regel solche Meldungen auf, in denen berichtet wird, wenn etwas Schlimmes passiert. So werden meist nur reißerische Vorkommnisse zu Schlagzeilen, und es entsteht ein Bild und eine Stigmatisierung, dass alle psychisch Erkrankten Menschen eine Gefahr darstellen. Dabei ist es genau das Gegenteil der Fall und es gibt viele Begegnungen zwischen Polizeibeamten und psychisch Kranken, die friedlich ablaufen. Friedlich heißt aber gleichzeitig auch lange nicht frei von Angst, insbesondere bei den Polizeibeamten, so dass im schlimmsten Falle gar die Dienstwaffe eingesetzt werden muss. Genau solche Situationen müssen in der Ausbildung, Schulung und auf Weiterbildungsmaßnahmen aufgezeigt werden, damit Beamte so lernen und sich auch Gedanken machen, wie man am besten, insbesondere zum Selbstschutz der Polizisten, mit psychisch erkrankten Menschen umgeht und Einsätze lassen sich durch kreatives Eingehen auf die Erkrankten entschärfen. Vor diesem Hintergrund ist es deshalb wichtig, die Mitglieder des Polizeibeirats über den aktuellen Stand zu informieren.

			

				
				

Harald Dudzus

Sachkundiger Bürger

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