Planung und Ausweisung einer Bahnverbindungstrasse Frechen-Liblar

Antrag zum Ausschuss für regionale Entwicklung

10.11.2021 Anträge FDP-Fraktion im Rhein-Erft-Kreis

Die Fraktionen von CDU, Grünen und FDP beantragen:

Der Ausschuss möge beschließen, dass der Rhein-Erft-Kreis an der Planung und Ausweisung einer Bahnverbindungstrasse von Frechen nach Liblar zur Herstellung eines Personen- und Güterverkehrsanschlusses der  Klärschlammverbrennungsanlage in Knapsack, des geplanten Gewerbe- und Industriegebietes Barbarahof und des Entsorgungszentrums des Remondis-Komplexes festhält. Des Weiteren hält es der Ausschuss für die Sicherung der langfristigen Perspektive für zielführend, die RWEB-Betriebsbahnen insgesamt für den Güterverkehr nutzbar zu machen.

Die Verwaltung wird beauftragt entsprechende Planungs- und Genehmigungsprozesse zu initiieren und das Projekt im Rahmen des Strukturwandels fördern zu lassen.

Sachdarstellung:

Die Bahnverbindung von Knapsack nach Liblar ist ein wichtiger Baustein zum Gelingen des Strukturwandels in unserer Region.

Der Rhein-Erft-Kreis soll sich für die Planung und Ausweisung einer Bahnverbindungstrasse für Personen- und Güterverkehr von Frechen nach Liblar einsetzen. Dies dient der Herstellung eines Güterverkehrsanschlusses der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage in Knapsack sowie des geplanten Gewerbe- und Industriegebietes Barbarahof und des Entsorgungszentrums des Remondis-Komplexes.

Ein Bahnanschluss Barbarahof ist neben dem direkten Autobahnanschluss unverzichtbar für die Genehmigungsfähigkeit als interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet und bietet für ansiedelndes produzierendes Gewerbe deutliche Vorteile. Dies gilt besonders auch für Just-in-time-Lieferungen. Eine Bahntrasse entlang der Entsorgungsanlagen der Firma Remondis bewirkt eine deutliche Reduzierung des LKW-Verkehrs von derzeit ca. 400 LKW täglich.

Es handelt sich um den einzigen Standort von Remondis in Deutschland ohne Bahnanschluss. Das Goldenberg-Kraftwerk wird künftig nicht mehr mit Braunkohle betrieben, sondern stattdessen vollständig auf  Klärschlammverbrennung mit Anlieferung aus ganz NRW umgestellt. Damit entfällt zwar der Kohletransport auf der Betriebsbahn, jedoch würde sich gleichzeitig aber die Anzahl der LKWFahrten massiv erhöhen. Dies wäre durch eine Bahnanlieferung über Frechen oder Liblar vermeidbar.  Auch der von RWE grundsätzlich vorgetragene Einwand, dass die RWE-Betriebsbahnen für Dritte wegen der Just-in-time-Kohleanlieferung für die Kraftwerke nicht für sonstigen Güterverkehr zur Verfügung gestellt werden können, muss festgestellt werden, dass der Kohletransport für das Kraftwerk auf diesem Teilstück künftig entfällt. Mit dem Neubau einer Bahnverbindung sind weiterer Chancen zur Folgenutzung des RWE-Betriebsbahnnetzes für den Personenverkehr verbunden.

			

				
				

Dr. Christian Pohlmann

Vorsitzender der FDP Rhein-Erft, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion

mehr erfahren