Machbarkeitsstudie NS-Dokumentationszentrum im Rhein-Erft-Kreis

Antrag zum Kreisausschuss

17.04.2021 Anträge FDP-Fraktion im Rhein-Erft-Kreis

Sehr geehrter Herr Landrat Rock,

die Kreistagsfraktionen von CDU, GRÜNEN und FDP beantragen zur Sitzung des Kreisausschusses im Punkt der Haushaltsberatungen oben genannten Unterpunkt aufzunehmen und stellt hierzu nachfolgenden Antrag zur Abstimmung.

Beschlussentwurf:

Die Fraktionen von CDU, GRÜNEN und FDP bitten wie folgt zu beschließen:

  1. Der Ausschuss beschließt für das Haushaltsjahr 2022 einen Betrag von 20.000 EUR für eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung eines NS-Dokumentationszentrums im Rhein-Erft-Kreis durch eine externe Begutachtung einzustellen, um für Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen zentralen Erinnerungs- und Informationsort im Kreis zu schaffen, an dem sie sich umfassend mit diesem Teil der Geschichte, den Voraussetzungen, dem Ablauf und den Konsequenzen aus der NS-Zeit im Rhein-Erft-Kreis auseinandersetzen und daraus für die Zukunft lernen können.
  2. Dabei sollen die zeitgeschichtlichen historischen Dokumente der Erinnerungskultur an die Verbrechen des Nationssozialsozialismus aus den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis nach Vorbild des NS-Dokumentationszentrums Köln und in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Kommunen im Kreis im Rahmen eines NS-Dokumentationszentrums im Rhein-Erft-Kreis verwahrt, zusammengefasst, zentralisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
  3. Grundlage der Studie ist die Fortführung, Profilierung und Aktualisierung der Erinnerungskultur im Rhein-Erft-Kreis, wobei verstärkt digitale Techniken zur zeitgemäßen Aufarbeitung der lokalen Geschichte genutzt werden sollen.
  4. Die Gedenkstätte Abtei Brauweiler kann in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland als für den Rhein-Erft-Kreis zentrales NS-Dokumentationszentrum in Betracht gezogen werden.

Begründung:

Auch für den Rhein-Erft-Kreis und seine Kommunen sind Erforschung, Reflexion über und Erinnerung an die Geschichte des Nationalsozialismus wichtig. Als Bestandteile der Friedenskulturarbeit sind sie immer auch mit der Zielsetzung verbunden, heutige Generationen zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu befähigen und damit das Engagement für die Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft und für die Bewahrung von universellen Werten wie Menschenwürde und Grundrechte in der Gegenwart zu stärken.

Im Rahmen der Erinnerungsarbeit muss jedoch auch auf die verändernden Formen der Erinnerungskultur vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eingegangen werden. Durch gezielten Medieneinsatz kann bei den Besucherinnen und Besuchern die Erfahrung von Bildungs- und Gedächtnisarbeit und damit die Erinnerungskultur gestärkt werden.

Dabei ist auch eine zentrale Gedenkstätte für den Rhein-Erft-Kreis in besonderem Maße wichtig. Das NS-Dokumentationszentrum in Köln zeigt, dass insbesondere die Schulen ihre Aufklärungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler mit einer zentralisierten und zusammengefassten Gedenkstätte optimal nutzen können.

			

				
				

Dr. Christian Pohlmann

Vorsitzender der FDP Rhein-Erft, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion

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