Weiterentwicklung Raumperspektive um die Ebene „Weiche Standortfaktoren“

Antrag zum Kreisausschuss

18.12.2024 Anträge FDP-Fraktion im Rhein-Erft-Kreis

Sehr geehrter Herr Landrat,

die Kreistagsfraktionen von CDU, GRÜNEN und FDP im Rhein-Erft-Kreis stellen zum o. g. Tagesordnungspunkt des Kreisausschusses nachfolgenden Antrag zur Abstimmung.

Beschlussvorschlag:

Der Kreisausschuss beschließt, für die Jahre 2025 und 2026 jeweils 40.000 Euro zur Fortführung und Vertiefung von Fachthemen der Raumperspektive Rhein-Erft einzustellen und beauftragt die Kreisverwaltung sicherzustellen, dass das Leitbild um weiche Standortfaktoren (Lebensqualität, Freizeit, Kinderbetreuung, ÖPNV-Anbindung etc.) ergänzen.

Begründung:

Wie in der Verwaltungsvorlage DS 456/2023 1. Ergänzung beschrieben wurde, ist die „Raumperspektive Rhein-Erft“ der strategisch-räumliche Orientierungsrahmen für eine nachhaltige Entwicklung des Rhein-Erft-Kreises. Die Analyseergebnisse haben gezeigt, dass die Raumperspektive als ein Leitbild für eine Neuausrichtung der Region mit den Schwerpunkten grün-blaue Verbindungen, Verkehrsinfrastruktur und wirtschaftliche Innovationen verstanden werden kann. Die Raumperspektive formuliert auf informeller Basis die Grundsätze der räumlichen Entwicklung und bettet bestehende und neue Projekte in einen interkommunal abgestimmten Rahmen ein.

Aktuelle Entwicklungen im Kreis, wie z.B. die Strategie zur Ansiedlung von Hyperscalern und von Digitalparks, sowie die Thematik der Verfügbarkeit von Gewerbe- und Industrieflächen zeigen, dass weitere vertiefende Untersuchungen auf einer anderen Maßstabsebene notwendig sind.

Fachkräfte sind dabei die limitierende Ressource. Um Fachkräfte zu binden und zu gewinnen, werden die sogenannten Soft Skills immer wichtiger. Nach Aussagen der Bundesagentur geben 64% der Befragten die Attraktivität der räumlichen Umgebung als entscheidenden Faktor bei einem Jobwechsel an (Platz 1 mit 73% mehr Gehalt).

Die Koalition möchte daher gerne eine Studie für weiche Arbeitsplatz-Standortfaktoren (4. Layer) erarbeiten lassen. Ziel ist es, Anreizfaktoren für künftige Arbeitskräfte in der Region zu untersuchen. Das soll in erster Linie sehr breit geschehen, um Daten zu allgemeinen Anreizfaktoren wie Gehalt, Wohnraum und Ähnliches zu erhalten. Auch für Angehörige sind Arbeitsplätze und Bildung sowie der Dienstleistungssektor ein zu berücksichtigender Faktor.

Ziel ist es Arbeitsplätze langlebig und zukunftsorientiert zu entwickeln.
Umfragen für spezielle Sektoren wären beispielsweise:

  • Gesundheit, KKH
  • Weiterbildung
  • IT, Microsoft
  • Tourismus, Naherholung
  • Kulturangebote
  • Kita/Schulen Fachärzte = Nahversorgung
  • Daseinsfürsorge / Daseinsvorsorge

Mit den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln soll sichergestellt werden, dass die „Raumperspektive Rhein-Erft“ immer weiterentwickelt werden kann. Somit ist ein lebendiges Konzept, welches sich den sich wandelenden Gegebenheiten anpassen kann, sichergestellt.

			

				
				

Dr. Christian Pohlmann

Vorsitzender der FDP Rhein-Erft, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion

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